Mit 28 stiess Tine vor bald sechs Jahren zum Neumarkt – und das als eine der jüngsten Co-Direktorin im deutschsprachigen Raum. Dort meistert sie den Balanceakt zwischen künstlerischer Leitung und Dramaturgie mit dem stetigen Anspruch, die Grenzen des traditionellen Theaterverständnisses zu sprengen. Für Tine ist das Neumarkt ein Ort des Zusammenkommens, jenseits von Schubladen und Schwellen: «Es ist Spielplatz und Denkanstalt zugleich».

 

Die Begeisterung fürs Theater begann als Kind. Tine performte im Krippenspiel, verkörperte in der Schule Momo und Andy Warhol. Später sprach sie an Schauspielschulen vor und «wurde – Gott sei Dank – nicht genommen», wie sie rückblickend beurteilt. Viel lieber wollte Tine nämlich Theorie mit Praxis verbinden. Das Theater als Medium begreifen, in dem alles stattfinden kann: Performance, Literatur, Film, Musik. Sie studierte Politikwissenschaften, VWL und Literatur in München, Venedig und Paris, bevor sie sich anschliessend an der Zürcher Hochschule der Künste Dramaturgie und Fine Arts vornahm. Danach folgten diverse Engagements bei Stationen wie den Münchner Kammerspielen oder dem Schauspiel Frankfurt.

 

Heute tätigt sie eine Reihe von Aufgaben. Unter anderem organisiert und konzipiert sie Lesungen, Performances und Festivals, redet als Co-Host im Literatur-Podcasts «Das Neue», führt Co-Regie und schreibt Texte. Letzteres auch abseits des Jobs. Sehr gerne bei Vollmond und ohne ein Ende zu finden.

 

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